Sankt Albertus Magnus Paris

Katholische Gemeinde deutscher Sprache


 – – – – Seien Sie herzlich willkommen in unserer Gemeinde! – – – –

So finden Sie uns:

38, rue Spontini

75116 Paris

M° Porte Dauphine

Wegbeschreibung

Seien Sie herzlich willkommen…

…in unserer deutschsprachigen katholischen Kirchengemeinde Sankt Albertus Magnus in Paris! Wir freuen uns, wenn Sie sich für uns interessieren und uns wenn möglich in echt besuchen!

Unsere Gemeinde ist ein besonderer Ort in Paris! Er bietet ihnen eine sprachliche und religiöse Heimat in einem angenehmen und dynamischen Rahmen.

Hier treffen sich Deutsche und Franzosen, Österreicher und Norddeutsche, Schweizer und Schwaben und feiern zusammen Gottesdienst oder unternehmen etwas gemeinsam. Wir heißen Sie sowohl in unserer Gemeinde, als auch auf unserer Homepage willkommen! (mehr…)

Unsere Gottesdienste 

In deutscher Sprache:

Sonntags um 11 Uhr 

In französischer Sprache :

Samstags um 18:30 Uhr

Alle Termine

Angedacht

Hoffnung hat einen schweren Stand!

Fast dürften wir stolz sein, dass unsere Kapelle in der Rue Spontini nicht nur schön ist, sondern auch Zuversicht ausstrahlt und damit einen Auftrag für Frieden mit beinhaltet! Das „Wunder der Versöhnung“ zwischen Frankreich und Deutschland gab dem Künstler Sieger Köder den Leitfaden für die Ausgestaltung unserer Kapelle. Brücken, Friedenstauben, Mandelzweige, Kathedralen, verwundete aber auch hoffnungsvolle Gesichter zeugen von jener tiefen Sehnsucht, dass Friede unter den Menschen möglich sei.
Der Prophet Jesaja nimmt mit seiner Friedensvision der „Himmlischen Stadt Jerusalem“ einen zentralen Platz für diese Sehnsucht ein. Unsere christliche Botschaft, die wir hier regel-mäßig feiern, entspricht unserer menschlichen Sehnsucht und ermutigt Wege zu suchen, wie sie auch heute gegangen werden könnten.
Seit über zwei Jahren blicken wir mit Entsetzen auf die Kriege vor unserer Haustür und fragen, ob es keine Aussicht auf einen Waffenstillstand, geschweige denn Frieden geben könnte. Fast täglich erreichen uns Bilder, die zeigen wie Frieden geschändet und verhöhnt wird. Es scheint fast so, als sei ein Leben in Frieden selbst im 21. Jahrhundert kaum möglich. Zweifellos ist es leichter Barrieren in der Meinung zu errichten, sie könnten uns schützen, als Kriege zu beenden. Es ist kein Geheimnis, dass es Menschen und Staaten gibt, die von Kriegen profitieren und alles dafür tun, entsprechenden Hass zu schüren. Dabei ist es kaum zu ermessen, was Menschen in der Ukraine, in Israel, in Palästina und anderswo zu tragen haben: Trauer, Angst, Verzweiflung, Wut und Bitterkeit. Wer kann den Kreislauf von Hass und Gewalt durchbrechen?
Gleichzeitig vergessen wir im Blick auf unsere eigene Geschichte nicht, dass Mauern auch friedlich abgetragen werden können, wie vor 35 Jahren in Deutschland. Dies vermindert unsere Besorgnis nicht, den stärker werdenden Nationalismus bei uns und in unseren Nachbarländern aber auch anderen Kontinenten wachsen zu sehen. Die politische Strömung und damit einhergehende Weltanschauungen laufen Gefahr, sich im Sinne eines nationalen Egoismus nur für die jeweils eigenen Interessen einzusetzen. Sorgenvoll blicken wir diesbezüglich Anfang November auch auf die Wahl eines neuen Präsidenten in den USA. Bei manchen Politikern scheinen damit auch imperialistische Machtinteressen verbunden zu sein, die sich zu Wirtschafts- und Handelskriegen ausweiten und Angst und Gegnerschaft verbreiten.
Es ist schwer zu verstehen, warum so viele Versuche, das Zusammenleben der Menschen und Völker friedensfähiger zu machen, scheitern und warum politische Programme, die auf ein Mehr an Frieden zielen, sich als zerbrechlich erweisen.
In einigen Fällen hängt es sicherlich auch damit zusammen, dass das Zusammenleben der Nationen im Schatten einer schwierigen Vergangenheit stattfindet. Mit dieser angemessen umzugehen, ist oft schwer, weil sie die Erfahrung von Unrecht und Verletzungen der Menschenwürde in großem Umfang beinhaltet. Bleibt jedoch die Erinnerung an ein solches Grauen unbewältigt, schwindet damit auch die Chance auf Versöhnung.
Die deutsch-französische Freundschaft war lange reine Utopie, da sich Erzfeinde gegenüberstanden. Heute ist diese Freundschaft Realität geworden, selbst wenn es große Unterschiede in vielen Fragen gibt. Die Geschichte nach 1945 lehrt, dass auf eine Zeit von Krieg und Grauen Frieden, Einheit und Versöhnung folgen können. Dürfte dies nicht auch Ermutigung für andere Nationen, mit scheinbar unlösbaren Konflikten sein?
Frieden bleibt immer und grundsätzlich möglich! Das Gegenteil zu behaupten, ist Ideologie und menschenfeindlich. Dafür müssten die abrahamitischen Religionen, Judentum, Christentum und Islam heute stärker eintreten, umso mehr, da Religion oft auch Grund für Anfeindungen war und sie damit missbraucht wurde und wird. Deren Vertreter müssten voran gehen und Fanatikern deutlich vor Augen führen, dass Religionen, die sich auf einen Gott als Schöpfer allen Lebens und der Menschen beziehen, niemals den Tod des Gegners herbeiwünschen dürften. Sie müssten ihn als Bruder oder Schwester eines gemeinsamen Vaters verstehen. Dies wäre ein zunächst unvorstellbarer aber gleichzeitig pragmatischer Vorschlag, bei dem ein Perspektivenwechsel ermöglicht würde, um das Erleben und Empfinden des Feindes beim eigenen Handeln mitzubedenken. So könnte man der Logik der Verfeindung entgegentreten und miteinander ins Gespräch kommen.
Selbst ein Kind kann dies verinnerlichen, wenn Eltern es im Alltag einüben und keine Feindbilder in deren verletzliche Seele einpflanzen, wie es derzeit leider oft geschieht.
Das Mädchen in unserem Altarbild von Sieger Köder hält eine am Osterfeuer entzündete Kerze, der Junge einen blühenden Mandelzweig in der Hand. Die kommende Generation sollte erfahren dürfen, dass das Wunder der Versöhnung keine Utopie, sondern realistisch und möglich ist! Hier verbindet sich begründete Zuversicht mit einem wunderbaren Auftrag, selbst wenn die Hoffnung heutzutage einen schweren Stand hat!
Das meint Ihr Pfarrer Markus Hirlinger