Auf den Spuren der Künstler von Montmartre

Zum Guter-Hirte-Sonntag, dem 12. Mai, haben zwölf Mitglieder unserer Gemeinde das Stadtviertel Montmartre besucht. Sabine war der « Hirte » dieses Stadtspaziergangs, der uns auf die Spuren berühmter Künstler führte, von Dalida über Auguste Renoir und Guillaume Apollinaire bis Erik Satie. Da der Hügel Montmartre die höchste natürliche Erhebung von Paris ist, konnte die Gruppe auch gleichzeitig ein bisschen Sport treiben.

Vor dem Variété Moulin-Rouge ging der Spaziergang los. Der Name dieses Variétés leitet sich von der roten Mühle auf dem Dach ab. In der Vergangenheit gab es etwa 30 Windmühlen auf dem Montmartre, von denen nur noch zwei übriggeblieben sind: Le Blute-Fin und Le Radet, die heute in le Moulin de la Galette vereint sind.

Hier erfuhren wir einiges über die Geschichte dieser Mühle, die Auguste Renoir auf seinem Gemälde Le Bal du Moulin de la Galette verewigt hat.

Kurz darauf ging es zum Café des Deux-Moulins. Dieses Café wurde dank des Films Die fabelhafte Welt der Amélie  (Le fabuleux destin d’Amélie Poulain) von Jean-Pierre Jeunet weltweit bekannt.

Dann führte uns Sabine zu zahlreichen Häusern, in denen einmal berühmte Künstler gelebt hatten: Van Gogh, Jean-Louis Forain und Maurice Utrillo (dem Sohn von Suzanne Valadon) und schließlich zum Haus der Sängerin Dalida. Auf dem Platz Emile-Goudeau stellte uns Sabine ein wichtiges Künstlerhaus vor: Le Bateau-Lavoir. Die Maler Pablo Picasso und Maurice Utrillo, sowie der Dichter Guillaume Apollinaire  hatten hier zeitweise gelebt und gearbeitet. Von Apollinaire las Sabine uns deshalb das Gedicht Le Pont Mirabeau vor. In dem heutigen Musée de Montmartre (12, Rue Corot) hatten u. a. Auguste Renoir und Suzanne Valadon, im Nachbarhaus (6, Rue Corot) der berühmte Komponist Erik Satie gelebt.

Neben den Häusern standen auch andere Sehenswürdigkeiten auf dem Programm. Im Park Suzanne-Buisson konnten wir Petanque-Spielern zusehen und eine Statue von Dionysius von Paris, hierzulande bekannt als Saint-Denis, der zur Gruppe der Cephalophoren (« Kopfträger ») gehört, bewundern. Der Weinberg Montmartre zählt insgesamt 2.000 Weinstöcke. Von der Rue du Mont-Cenis aus hatten die Teilnehmer einen schönen Panoramablick auf Saint-Denis und das Stade de France.

Das Thema Kirche war auch wichtig. Der Besuch der katholischen Kirche Saint-Jean de Montmartre (erbaut 1894-1904) war eine gelungene Überraschung. Ihre Jugendstilfassade wurde aus roten Ziegelsteinen gebaut. Gegen Ende des Stadtspaziergangs ging es zur Kirche Saint-Pierre de Montmartre, die etwas älter als 870 Jahre ist.

Schließlich war die Basilika Sacré-Coeur de Montmartre das i-Tüpfelchen des Spaziergangs.

Auf dem Rückweg nutzten einige Teilnehmer die Standseilbahn von Montmartre.

Das Stadtviertel Montmartre ist wie ein kleines Dorf, in dem die Geschichte eine große Rolle spielt, ein Stadtviertel, in dem sich Kunst, Religion, Geschichte und Touristen vermischen, ein mythischer Ort.

Benoît Morin